Das
Brustwarzenpiercing ist ein durch die
Brustwarze bzw. den Warzenhof gestochenes
Piercing, das sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden kann. Es wird meist horizontal oder vertikal gestochen, kann jedoch beliebig angeordnet werden. Prinzipiell ist es auch möglich, mehrere Piercings übereinander zu stechen; diese sind dann meist
orthogonal angeordnet.
Geschichte
Die Verbreitung dieses Piercings findet sich schon bei den Männern des Karankawa-Stammes (am Golf von Mexiko) sowie bei den Frauen der Kabylen in Marokko.
Die frühesten europäischen Berichte über das Durchstechen der Brustwarzen zum Anbringen von Schmuck gehen auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit fanden Kleider mit sehr tiefem Dekolleté bei adligen Frauen Verbreitung, die zunehmend die Brust bis hin zu den Brustwarzen entblößten. Bald darauf entstand die Mode, begründet von Prinzessin Isabella von Bayern, die nun freiliegenden Brustwarzen mit Diamantringen oder goldenen Ketten zu schmücken.
Einige Jahrhunderte später, in der viktorianischen Epoche um 1890, kamen in Paris und London sogenannte Anneux De Sein in Mode - an einem Piercing befestigter Brustschmuck. Dieser war in der Regel recht kostbar und erlangte wiederum primär in der Oberschicht Beliebtheit.
Der jetztige Trend ist relativ jung und besteht erst seit einigen Jahren. Die heutige Popularität und die Präsenz in den Medien wurde auch durch zahlreiche Stars und Prominente, z.B.
Lenny Kravitz oder
Tommy Lee befördert, die dieses Piercing tragen.
Schmuck
Brustwarzenpiercings (neben anderen Piercings und Tattoos)
Zum Einsatz wird meist ein Barbell oder Ball Closure Ring verwendet. Der Schmuck sollte eine Materialstärke von mindestens 1,5 mm haben, um ein Auswachsen zu vermeiden.
Als zusätzliche Dekoration wird gelegentlich ein so genanntes Nipple Shield getragen. Von dem französischen Modedesigner Thierry Mugler wurde ein Haute Couture- Kleid entworfen, dessen Träger nicht über die Schultern verliefen, sondern an Ball Closure Ringen befestigt waren.[1]
Wie viele andere Piercings kann auch das Brustwarzenpiercing gedehnt werden, um Schmuck mit größerem Durchmesser einsetzen zu können.
Pflege und Heilung
Die Heilung dauert etwa 1-6 Monate (im Regelfall 4-6 Wochen). Bei einem neu gestochenen Piercing sollte der Ring bis zur vollständigen Abheilung nicht ausgewechselt werden. Ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und das Vermeiden von Stress können die Heilung beschleunigen.
Brustwarzenpiercing beim Stillen
Trotz der Befürchtung vieler Frauen, mit einem Brustwarzenpiercing keinen Säugling mehr stillen zu können, treten dabei keine Komplikationen auf. Es wird jedoch empfohlen, das Piercing gut zu pflegen und zu reinigen, um Infektionen zu vermeiden. Während des Stillens sollte der Schmuck unbedingt herausgenommen werden, um zu verhindern, dass er verschluckt werden kann und um dem Säugling das Nuckeln zu erleichtern. Zu häufig nachgestochene Piercings können die Brustwarze schädigen und Komplikationen hervorrufen.
Viele Piercer raten generell vom Stechen während der
Schwangerschaft ab, weil ein Piercing unnötigen Stress für den Körper bedeutet, der wiederum Komplikationen während der Schwangerschaft hervorrufen kann
Ich selber besitze auch eines... erfahrungsberichte folgen